Dienstag, 9. November 2010

Adios Ecuador vom Nabel der Welt




Adios heisst es gleich, denn ich halte mich quasi mit Bloggen wach, bevor es um 22 Uhr zum Flughafen geht und wir um 0.15 Uhr nach Atlanta fliegen, um dort den morgigen Tag zu verbringen, bevor es dann morgen Nacht gen Duesseldorf geht...





Ich hoffe, wir verbringen den Tag so spannend und amuesant wie unseren heutigen letzten Tag in Quito...
Zunaechst waren wir zum Touri-Fotoshoot am Mitad del Mundo....die Aequatorlinie, die eigentlich um 180 m falsch gemessen ist, aber da sie das damals vor ca. 200 Jahren ganz ohne GPS gemacht haben, ist es ne Leistung und sehenswert...Allerdings ist der Park drum herum sehr Disneyland-maessig und wer sichbis hier noch nicht mit Souvenirs eingedeckt hat, kann es nun zu ueberteuerten Preisen tun...












Nun denn unsere JumpFotos haben ne Menge andere Touris animiert auch von der Nord- auf die Suedhalbkugel zu huepfen...und umgekehrt...
Auf Hoehe des richtigen GPS-Aequators ist ein anderes viel interessanteres und besseres Museum...Dort bekommt man ecuadorianische Kultur auf anschauliche Weise demonstriert...ich habe nun gelernt wie man Schrumpfkoepfe herstellt...

Links Stufe 1 - Kopf abtrennen, Punkt 4 Schaedlknochen rausloesen, wegtragen? und lecker kochen

Daneben: Innereien raus, Mund zunaehen, damit die Seele drinbleibt, wenn's ein Feind war als Trophae um den Hals haengen...wenn's jemand aus der Familie war mit Federn schmuecken und ab in die Vitrine...:-)
Desweiteren bekommt man physikalische Phaenome live demonstriert...wie das Wasser je nach Halbkugel links oder rechts herum aus der Wanne laeuft ( Correolis-Kraft)---Ich habe mir sogar noch ein Zertifikat verdient, da ich es geschafft habe ein rohes Ei auf einem Nagel auf der Aequatorlinie so auszubalancieren, das es stehen bleibt...Freunde, macht mir das mal nach :-)


Hier stehe ich auf der "modernen" mit GPS vermessenen Aequatorlinie in dem sehr zu empfehlenden Freiluftmuseum "Inti-Nan Museum"








Von dort sind wir zum Teleferiquo, eine Gondelbahn die ueber Quito auf 4.100 m ( ein Klacks fuer uns mittlerweile) fuehrt und konnten dort den Sonnenuntergang geniessen und beim runterfahren die riesige Stadt Quito im Lichtermeer bewundern...

Freitag, 5. November 2010

Cotopaxi Nationalpark

Ja, so sieht er von weitem aus der wunderschoene Cotopaxi....wie nah wir seiner Spitze an diesem Tag kommen wuerden war mir noch nicht klar....Genug Luft um einen Luftsprung zu machen habe ich am Fusse des Berges noch ;-)
Mit dem Wetter und den damit verbundenen Ausblicken hatten wir ein ausgesprochenes Glueck!


Um 8 Uhr sind wir mit Fahrraedern auf dem Pickup mit Patricio dem Taxifahrer aufgebrochen. Eine organisierte Tour gab es heute nicht, umso besser, so fahren Caro und ich als unsere eigene kleine Cotopaxi Expeditionstruppe.


Zunaechst faehrt man bis auf ca. 4200 n Hoehe ueber holperipe Pisten im steilen Zickzack den Berg rauf, die wir spaeter mit dem wackeligen Mountainbike hinabduesen werden.

Auf dem Parkplatz erklaert uns Patricio sehr bemueht, aber leider nur auf spanisch, wo wir hochgehen sollen, aber kein Problem verstehen tun wir ja ganz gut und machen uns auf den Weg. Waehrend Caro die laengere aber weniger steile Variante waehlt, entscheide ich mich fuer ein Hoehentraining Workout und gehe den sehr steilen Schotterweg hoch,...japs...als ich an einer Ecke bin, sehe ich zwar schon mein Ziel die Schutzhuette aber bei jedem Schritt merke ich wie unendlich weit das noch weg ist...Trotzdem ist es ein erhabenes Gefuehl, soweit oben alleine vor sich hinzustapfen, obwohl ich aufgrund der Kurzatmigkeit alle 10 Schritte eine Pause machen muss...japs...












Im Refugio angekommen, geniesse ich erst einmal den wunderbaren Weitblick, erhole mich auf einer Steinmauer in der Sonne und habe den Eindruck, dass das mit dem Atmen schon besser klappt...
Nun hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich moechte nicht so eine unschoene Zahl wie 4800 m als meine je erreichte Hoehenmeterzahl im persoenlichen Rekordbuch stehen haben...Weiter geht's...Zunaechst im Zickzack ueber Schotter, aber dann beginnen bald die Eisfelder...Stapf...stapf..japs..japs....geht es hoeher und hoeher...mein Ziel ist nun nicht nur die 5000 m Marke sondern der Gletscher,den ich in der Ferne erkennen kann...Caro sehe ich immer unterhalb, feuere sie aber an weiter zu gehen, denn der Ausblick auf den Gletscher und die Aussicht auf die Landschaft weiterhin bei perfektem blauen Himmel und Sonnenschein sind so fast mit das Grossartigste was ich je erlebt habe....oder man nennt das Hoehenrausch??? In dem Moment so alleine da oben auf wie wir nun wissen 5200m, denn da ist der Gletscher, glaube ich, dass mein neues Hobby nun Bergsteigen werden sollte :-)

Ganz oben im Hintergrund der Gletscher

Der Gletscher etwas naeher


Der Gletscher nah, man hoert das Wasser Rauschen






Gut, dass wir diese Gedenkschrift an Herrn Holzer erst auf dem Rueckweg gelesen haben :"Ehrgeiz trieb ihn hier noch weiter, jetzt steht er auf der Himmelsleiter..."

Naja, ich muss sagen das Bergabradeln mit dem wackeligen und klapprigen Rad schien mir deutlich gefaerhlicher, hat aber auch grossen Spass gemacht. Nur schien der Cotopaxi ebenfalls traurig ueber unseren Abstieg und hat sich prompt komplett in Wolken gehuellt und nicht mehr gezeigt....und so wurds richtig kalt, meinen Haende waren im Tal blitzeblau vom dauerhaften Bremsen....BRRR...

Ein bisschen traurig waren wir neuen Bergsteigerinnen schon, dass es am naechsten Tag wieder weiter ging, auf der Strasse der Vulkane, wie die Panamericana hier heisst an Quito vorbei nach Otavalo, wo ein samstaeglicher riesiger Indianermarkt auf uns wartet.
Die Leute von der Hacienda waren so nett uns nicht wieder als lebende Zielscheiben entlang der Panamericana laufen zu lassen und haben uns in den naechsten Ort gebracht, wo ich dann erneut meine erworbene Faehigkeit, vor fahrende Busse zu huepfen und die wild winkend und dabei laechelnd zum anhalten zu zwingen, unter Beweis stellen konnte....
Hier einige Bilder vom lustigen Markttreiben...Diesmal nur mit Schwein, dir werden eben auch gerne am Spiess und komplett serviert. Aber im Gegensatz zu ihren kleinen Kollegen muss man es nicht komplett erwerben.....Der Markt, naja, wie ich schon letztes Jahr in Bangkok bemerkt habe, gibt es eigentlich auf der ganzen Welt den selben Schnickschnack auf solchen Maerkten...und der ist "Made in China"...da wird es hoechstens zur Herrausforderung die einheimischen handgearbeiteten Souvenirs zu entdecken und wir einen guten Preis zu ergattern...was ausser ein paar Wollmuetzen bei mir nix war...
Am Mittag haben wir uns in einer Schutzstation fuer Condore, diese groessten Raubvoegel der Welt angesehen, schon sehr beeindruckend, wenn die ihre Fluegel aufschlagen...Sie sind die Nationalvoegel von Ecuador, aber leider fast ausgestorben und nur noch sehr selten in natura zu sehen...Die Flugschau war ganz nett, aber ich hatte doch sehr auf einen fliegenden Condor gehofft, so musst ich mich mit einem Adler zufrieden geben.....Naja, so ein Condor kann echt schlecht auf dem Arm eines Falkners landen....





















Mittlerweile sind wir zurueck in Quito, haben nur noch eine Nacht bevor die sehr lange Heimreise ( 2 Naechte im Flugzeug/ 1 Tag in Atlanta) losgeht...
Morgen werden wir ein paar Schnappschuesse am Aequator machen, der nur 17 km von Quito liegt und damm bis Mitternacht auf den Heimflug warten, vielleicht poste ich dann noch die besten Miss Aequator-Bilder....
Bis bald
Silke

Mein neues Karnevalskostuem ;-)

Heute mittag in Quito...

Mittwoch, 3. November 2010

Schweinchen am Spiess...die Anden

Hallo Ihr Lieben,

erst einmal eine VORWARNUNG, fuer alle Empfindlichen oder
ehemalige (Meer-)schweinchenbesitzer empfehle ich diesmal nicht bis ans Ende dieses Posts zu scrollen...


hinten seht ihr die stinkenden Quads, vorne das Transportmittel fuer Abenteuerlustige Ecuadorianer

Rechts im Bild so eine Tarabita-Schluchtenbahn
Abenteuerlustige Ecuadorianer, die sogar samt Jeans im Wasserfall baden..

In Baños sind wir auf das Touri-Action-Adventure-Programm aufgesprungen, allerdings nur mit Mountainbikes, also die harmlose Variante...Wir sind weder wie die Einheimischen auf Quads und kleinen Gokarts durch den Ort geduest noch mit der Feuerstein-Bimmelbahn und viel Trara..naja, das war auch eher was fuer Kinder...:-)
Also Raeder geliehen, die fuer ihren Zweck wirklich anstaendig waren und uns mit Fahrradhelmen ausstatten lassen und los auf die Ruta de Cascada...Strasse der Wasserfaelle....


Schoene wackelige Haengebruecke

Das schoene ist, das es eigentlich die meiste Zeit bergab auf der Strasse von Baños auf ca. 1800m nach Puyo im Amazonasbecken auf ca. 900 m geht...Die ecuadorianischen Mitverkehrsteilnehmer empfand ich umsichtiger als der Ruhrpottler im Opel Astra, der ohne zu gucken die Fahrradwege Bochums kreuzt...Die Strecke wird unterbrochen von einigen Tunnel, die man aber mit dem Fahrrad umfaehrt und so hat man konstant tolle Ausblicke aufs Tal, respektive eine tiefe Schlucht in die die Wasserfaelle poltern...


Einige der Wasserfaelle auf dem Weg

Und schon entdecken wir das Zweite Hochvergnuegen der Ecuadorianer...in einer Tarabita ueber die Schluchten rasen, man stelle sich eine kleine Kabine aus Metall vor, die an einem Stahlseil haengt, welches ueber die Schlucht gespannt ist und man stehend im Affenzahn von einer Seite zur anderen saust...Aehnlich dieser Teller zum draufsitzen auf unseren Kinderspielplaetzen nur in groesser .... Wem das dann noch nicht an Adrenalin reicht, darf sich an einem Stahlseil kopfueber und noch schneller in die Tiefe rasen lassen...Achso und von Bruecken schwingen, so ne Mischung zwischen Bungee und Schaukel....Wir wuerden uns das zwar ALLES trauen, bleiben aber wacker auf unseren MTB's und geniessen die Aussicht...Zu einem Wasserfall klettern wir in die Schlucht und Caro nimmt ein erfrischendes Bad...Achso, der Weg zurueck...Neee wir muessen nicht die ganzen Hoehenmeter raufradeln. sondern man haelt einfach einen Bus an, heisst, springt quasi todesmutig davor um ihn zum Halten zu zwingen und der schmeisst die Bikes rein..gut, dass es nur Mietbikes sind :-)
Nach dem Actiontag haben wir uns die Massage im Hotel natuerlich redlich verdient...
Schoene Kitschige Deko im Ort Baños..
Schoene Blumen aufm Weg

Als naechstes steht wieder ein Reisetag auf dem Programm, aber bei weitem nicht so lange wie der letzte...Die Herausforderung besteht diesmal nur darin, den richtigen Ort zum Aussteigen zu finden, bzw. dem Busfahrer zu vermitteln....Unser Ziel ist die Hosteria Papagayo im Cotopaxi Nationalpark...unsere Wegbeschreibung: an der Panamericana bei km 26 aussteigen und ca. 500 m den Berg rauf...Tja, leider hat uns der Busfahrer bei km 24 rausgelassen, aber man muss ihm zugestehen haette er woanders gehalten haette es eine Massenkarambolage gegeben!!! So sind nur 2 potentielle Todesopfer entlang der Panamericana zu Fuss unterwegs....die meiste Zeit laufen wir am Rand ueber eine staubige Baustelle, soll wohl die Erweiterung der Strasse werden. Der Sprint von uns die Strasse zu ueberqueren( Rucksack hinten, Rucksack vorne) ist echt ne Gluecksache, so aehnlich wie ueber die A40 zu rennen...Klappt aber und wir sind nun heile in der wunderschoenen Hacienda von 1875 angekommen.,....Kaminfeuer, Dielenboeden und alles schoen und urig hergerichtet, steht fuer den morgigen Tag eine Radtour an den Haengen des Cotopaxi, der sich heute leider in Wolken huellt, auf dem Programm....


Caro auf der Panamericana...

Achtung jetzt kommt's....ganz ehrlich waeren sie schon gegrillt gewesen, haette ich eins probiert...aber die sind andererseits so riesig, dass ich 3 Tage dran esse und Caro laesst sich einfach nicht ueberzeugen mal schnell fuer ein kleines Meerschweinchen zu vergessen, dass sie Vegetarier ist...








Montag, 1. November 2010

Cuenca und Cajas Nationalpark

Hallo ihr Lieben,

nach dem schweren Abschied von den Galapagos Inseln und einer Busfahrt ueber den Wolken sind wir in Cuenca angekommen. Die Stadt hat eine wunderschoene Altstadt aus dem 16. -17. Jahrhundert und ist daher Weltkulturerbe :-))












Mit Glueck haben wir trotz eines Stadtfestes ein Zimmer in einem tollen Hotel "Inca Real" - auch im Kolonialstil und richtig alt bekommen. Daher gabs dann abends auf dem Platz vor der neuen Kathedrale ein Open-Air-Sinfonie-konzert mit ecuadorischen Songs und wie haben munter eingestimmt in die "Viva Cuenca" Rufe...













Zunaechst sind wir durch die Stadt gebummelt und mussten feststellen, dass ueberall Kirchen stehen und innen in jeder Kirche eine Messe gehalten wird. Die neue Kathedrale von Cuenca hat sehr schoene Glasfenster und die Altaere sind an Prunk eigentlich kaum zu uebertreffen.












Am naechsten Tag sind wir auf eine gefuehrte Wanderung in den Cajas Nationalpark...der liegt ausgesprochen hoch ...der hoechtse Aussichtspunkt mit 360 Grad Panorama auf ca. 420o Meter hoehe....da braucht man schon Luft bis in die Lungenspitzen :-)













Die eigentlich Wanderung ging dann gute 2,5 h auf etwa 4000 m durch einen Maerchenwald mit Moosbewachsenen Baeumen, die Polylepus heissen und dort endemisch sind. Entlang an einigen der 365 Seen und unser Guide war echt klasse und hat sich mit viel Liebe fuer die Natur Muehe gegeben uns die einheimischen Pflanzen zu erklaeren und was man damit machen kann...









Und dazu gabs am Ende noch ein Lamas in freier Wildbahn!









Am naechten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Fruehstueck wieder in den Bus...Zunaechst 7 Stunden Fahrt bis Ambato, die Entdeckung der Langsamkeit, denn der Bus schraubt sich ganz gemuetlich die steilen Andenpaesse der Panamericana hoch...Dafuer wird man derweil mit wunderbaren Aussichten auf hohe schneebeckte Berge und weite Landschaften belohnt...Wie in vielen Laendern auch lieben die Ecuadorianer leider die lautstarke Beschallung und Unterhaltung mit einem billigem DVD-Film waehrend der Fahrt :-(

In Ambato steigen wir in fuer eine weitere Stunde in den Bus nach Baños, wo es noch schwieriger war ein Zimmer zu bekommen, weil ganz Baños wegen eines Festes, der Grund ist wie immer nicht rauszufinden, komplett ausgebucht ist...Die Strassen am Abend sind uebervoll, kitschige quitsche Neonsachen und weiterer Kitsch an zig Strassenstaenden und alle Ecuadorianer in Feierlaune. Der Ort heisst Baños wegen seiner Thermalbaeder, die vulkanischen Ursprungs sind, der Vulkan thront im Hintergrund ueber dem Ort und die Einheimischen glauben an die heilende Wirkung der Quellen. Heute morgen bin ich mutig mit Hunderten ins truebe Wasser gestiegen und bin richtig rausgestochen, viel groesser als alle und dann die Haare und die Haut...Vor lauter Kopefen hat man kein Wasser mehr gesehen und dasselbige roch wie abgekochtes Nudelwasser? Naja, bisher habe ich noch keine Wirkung bemerkt, werde mich aber im Rahmen eines Relax-Tages noch massieren lassen, denn unser Hostel bietet trotz seiner Einfachheit Massagen und Dampfbad an..Mal sehen..
Unten ein Blick auf das Becken, mittlerweile um die Haelfte leerer als zu meiner Badezeit!